Phosphat

Phosphor bzw. Phosphat  kommt als sogenanntes natives Phosphat überall in der Erdkruste und den daraus entstandenen Böden vor. Daneben ist es ein wichtiger Stoff zur Lebenserhaltung menschlicher, tierischer und pflanzlicher Organismen. Deshalb kann Phosphat in diesen Organismen, deren Überresten sowie den menschlichen und tierischen Ausscheidungen nachgewiesen werden.

Gelangen diese Stoffe nun gezielt als Düngung oder unbewusst, zum Beispiel als Abfall, in den Boden, werden sie zersetzt und in ihre anorganischen Bestandteile zerlegt. Der im Boden vorkommende Phosphor liegt in verschiedenen Fraktionen und Bindungsformen vor. Da es nicht möglich ist, den durch menschliche Aktivitäten wie Düngung, Abfallbeseitigung, Viehhaltung etc. in den Boden gebrachte Phosphor einer bestimmten Fraktion zuzuordnen, hat es sich als zweckmäßig und am aussagekräftigsten erwiesen, den Gehalt des gesamten Phosphors im Boden zu bestimmen. Die hierfür entwickelte sogenannte “Gesamtphosphatmethode” ist jedoch ein recht aufwendiges und damit für Auftraggeber kostspieliges Verfahren.

In langjähriger Praxiserfahrung zeigte sich, dass das “Glühaufschlußverfahren” nach Bleck (1965: Zur Durchführung der Phosphatmethode. Ausgrabungen und Funde 10, 213-218, Berlin) für archäologische Zwecke ebenso gut geeignet, aber wesentlich (preis-)günstiger anzuwenden ist. Es handelt sich dabei um eine chemische Analyse, die nicht im Feld durchgeführt werden kann, sondern ein Labor mit entsprechender Ausstattung erfordert.

Auch andere Stoffe wie beispielsweise Stickstoff, Kalium, Calcium etc. gelangen bei diesen Prozessen in den Boden. Sie sind jedoch weit weniger geeignet, nach längeren Zeitabläufen als Indikator für menschliche Aktivitäten zu dienen. Der Grund liegt in der mehr oder weniger schnellen Auswaschung dieser Stoffe unter den in Mitteleuropa herrschenden humiden Bedingungen, die in der Bilanz regelmässig zu einer Abwärtsbewegung von Salzen und anderen Stoffen im Boden führen.

Im Gegensatz dazu wird Phosphor bzw. das Phosphat sehr stark an bestimmte Bodenteilchen gebunden und liegt damit – von einigen Ausnahmen (Podsolierung, Tonverlagerung, Bioturbation und andere Massenverlagerungen) abgesehen  – sehr fest an der Stelle, an der es in den Boden gelangte. Phosphat kann deshalb auch noch nach langen Zeiträumen analytisch nachgewiesen werden.

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