Bodenkunde

Die Bodenkunde beschäftigt sich als Naturwissenschaft mit der Entstehung, den Eigenschaften und der Entwicklung von Böden. Als Böden bezeichnet man jenen Teil der Erdkruste, der zwischen den geologischen Formationen, die das Ausgangsgestein der Bodenbildung liefern, und der Atmosphäre liegt. Geogene und pedogene Prozesse und Gegebenheiten haben über Jahrmillionen die Entstehung und Entwicklung der Böden weltweit bestimmt.

Seit der Mensch in dieses System eingreift, sind auch anthropogene Beeinflussungen maßgeblich an der Entwicklung und dem Zustand von Böden beteiligt. Diese Eingriffe beruhen auf bewussten  oder unbewussten  Maßnahmen, z.B. zur Bodenverbesserung und damit zur Sicherung der Ernährung von Mensch und Haustier. Und solche Eingriffe hinterlassen Spuren, die optisch wahrnehmbar und bodenchemisch nachweisbar sind. Neben der Landwirtschaft hinterlässt auch die menschliche Besiedlung Spuren im Boden. So sind Pfostensetzungen, Wandgräben, Brunnen, Abfallgruben, Erdwerke, Vorratsgruben und Wagenspuren auch nach langen Zeiträumen im archäologischen Planum zu erkennen.

Wichtig bei der Ansprache solcher Veränderungen im Boden ist die Unterscheidung zwischen natürlichen und anthropogen verursachten Erscheinungen. Es gibt in dieser Beziehung oft eine klares Ja oder Nein, aber auch Grenzfälle und Mischformen. Nach den hier oft gegebenen langen Zeiträumen können anthropogen verursachte Veränderungen im Boden oft derart pedogen überprägt sein, dass eine Zuordnung der Ursache gewisser Phänomene nur in enger Zusammenarbeit  zwischen Bodenkunde und Archäologie möglich ist.

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Einschlagen des Bohrstocks